Jubilus Bernhardi
Das Hohe Lied des Bernhard von Clairvaux




Konzerte:

14. Juni 2003
Kloster Walkenried/Harz

15. Juni 2003
Kloster Bronnbach/Tauber

21. Juni 2003
Klosterkirche Maulbronn

16. August 2003
Kloster Himmerod/Eifel 

19. August 2007
Abteikirche Lichtenthal/
Baden-Baden

8. November 2007
Tage Alter Musik Herne

4. April 2008
Stiftskirche Stuttgart

29. Juni 2008
Hohenloher Kultursommer

Klosterkirche Kleincomburg

18. September 2010
St. Johannes Tübingen

19. September 2010
Abteikirche Kamp

21. Mai 2011
Abteikirche Essen-Werden

Bernhard von Clairvaux, Mystiker, Kirchenlehrer und Kreuzzugsprediger, verstorben im Jahr 1153 in dem von ihm gegründeten Kloster Clairvaux, war zweifelsohne eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des Mittelalters. Er gewann durch diplomatisches Geschick, schriftstellerische Gewandtheit und glänzende Rednergabe als Ratgeber der Großen, der Bischöfe, Fürsten und Päpste beherrschenden Einfluss auf sein Zeitalter. Darüber hinaus trug er maßgeblich zur Verbreitung des noch jungen Zisterzienserordens bei, dem er selbst angehörte, und der die Kultivierung Mitteleuropas entscheidend mitgeprägt hat.

Bernhard gilt auch als der Begründer der mittelalterlichen Christusmystik. Sein mystisches Denken wird dabei zum großen Teil aus dem Hohelied Salomos gespeist. Diese Dichtungen erzählen als einzige in der Bibel nicht vom Verhältnis Gottes zu den Menschen, sondern von der Liebe zweier Menschen zueinander. Dieses Liebesverhältnis deutet Bernhard allegorisch als die Beziehung Gottes zu seinem Volk. Noch Martin Luther zeigt sich in seiner theologischen Entwicklung stark von Bernhard beeinflusst, den er unter den älteren Theologen, neben dem Kirchenlehrer Augustinus, am höchsten schätzte. Die Wirkung von Bernhards Mystik lässt sich deshalb auf allen Gebieten des orthodoxen Luthertums feststellen: in Predigt und Erbauungsliteratur, in der religiösen Dichtung und nicht zuletzt im protestantischen Kirchenlied.

Im Mittelpunkt des Programms steht der als "Jubilus Bernhardi" bekannte Hymnus Jesu dulcis memoria, der zu den zahlreichen Bernhard von Clairvaux zugeschriebenen Dichtungen gehört. Wie in keinem anderen Text sind die wesentlichen Aspekte der Mystik Bernhards hier in knappe Worte gefasst. Die Bearbeitung von 35 der überlieferten 48 Strophen stellt ein Kompendium der Improvisationskunst des 12. Jahrhunderts dar, wie sie auch in den mittelalterlichen Quellen aus verschiedenen Zisterzienser- klöstern überliefert ist.

Neben Kompositionen der frühen Mehrstimmigkeit aus dem Codex Las Huelgas bietet das Programm Gregorianische Responsorien auf Texte des Hohenliedes. Diese Gesänge waren von Anfang an Bestandteil der zisterziensischen Liturgie. Als Quellen dienten dabei die mittelalterlichen Choralhandschriften des Zisterzienserinnen-Klosters Lichtenthal bei Baden-Baden, die in der Badische Landesbibliothek in Karlsruhe aufbewahrt werden, sowie die Choralbücher des ehemaligen Klosters Salem/Bodensee aus dem Bestand der Universitätsbibliothek Heidelberg.


Letzte Änderung: 11.07.2012
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