Missa Papae Marcelli



Missa Papae Marcelli

Konzerte:

26. Mai 2002
Münster Salem/Bodensee

07. September 2003
Kloster Dalheim

27. August 2004
Fränkischer Sommer,
Münster/ Heidenheim

28. August 2004
Karmeliterkoster Frankfurt

29. August 2004
Kloster Kleincomburg Schwäbisch Hall

6. Juni 2009
Stockholm Early Music

27. Juli 2009
Sommerliche Musiktage Hitzacker

21. September 2010
Niedersächs. Musiktage
Klosterkirche Wittenburg

Kaum einem Musikstück vor Bach wurde solche Berühmtheit  zuteil, wie der Missa Papae Marcelli von Giovanni Pierluigi da Palestrina. Glaubt man der Legende, die sich um das Werk rankt, so wollte das Konzil von Trient (1545-1563) die Figuralmusik im Gottesdienst gänzlich abschaffen. Auf Drängen des Mailänder Bischofs Carlo Borromeo komponierte der päpstliche Sänger Giovanni Pierluigi aus Palestrina eine Messe, die allen Forderungen des Kardinalskollegiums gerecht werden sollte. Durch den Zauber des im besten Sinne schlichten und tief religiösen Werkes ließen sich die Kardinäle umstimmen, die kunstvolle Chormusik auch weiterhin zu fördern. So wurde Palestrina zum Retter der Kirchenmusik und sein Stil zum Inbegriff alles überragender Vollendung. Ausschlaggebend für die Widmung an den nur drei Wochen amtierende Papst Marcellus II. war eine öffentliche Rüge im Karfreitagsgottesdienst 1555, die dieser seiner Capella Sistina wegen schlechter und dem Charakter des Tages widersprechende Leistungen erteilte. 

Das Programm »Missa Papalis« stellt die Missa Papae Marcelli in einen Zusammenhang mit weitgehend unbekannten Werken, denen die Texte der Liturgie zum Fest Christi Himmelfahrt zu Grunde liegen. Auch die Reihenfolge des Konzerts orientiert sich an der liturgische Ordnung eines festlichen Papstgottesdienstes des 16. Jahrhunderts. Im Verlaufe des Programms wechseln sich Teile der Messe, Gregorianische Gesänge sowie weitere Motetten Palestrinas ab. Die eigens für dieses Programm von Wilfried Rombach erstellte Fassung der Missa Papae Marcelli sowie die anderen an diesem Abend aufgeführten Motetten erklingen gemäß der römischen Tradition des 16. und 17. Jahrhunderts in einer tiefen Transposition. So ergibt sich neues Klangbild des Werkes, das Musikgeschichte geschrieben hat. 

Dem berühmten Credo der Messe folgt die damals übliche Motetto post il Credo, in diesem Falle die zwölf-stimmige Motette Beati omnes. Ihr lange vermisster dritter Chor ist erst ist erst vor wenigen Jahren entdeckt worden. Ensemble officium macht hier einmal mehr von der Möglichkeit Gebrauch, aufgrund der doppelten Besetzung der Stimmen auch acht- bis zwölfstimmigen Werke aufführen zu können. 

Bei einem Konzert mit Klassischer Vokalpolyphonie dürfen auch die zu Unrecht im Schatten stehenden Schüler Palestrinas nicht fehlen, um die sich ensemble officium in den letzten Jahren besonders verdinet gemacht hat, allen voran Felice Anerio, Giovanni Maria Nanino (1545-1607) und Ruggiero Giovanelli (1560-1625). 



Letzte Änderung: 04.03.2010
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