»Wasserspiele« Von Brunnen, mystischen Quellen, Wassernymphen und Meeresgöttern. |
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Termine: Freitag, 2. Sept. 2011 Europäisches Musikfest Stuttgart Sonntag, 11. Mai 2014 Festival Sandstein und Musik
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Die
»Wasserspiele« schlagen einen thematischen Bogen über die Stationen
eines fiktiven Renaissancegartens. Von der Verherrlichung des
Quellwassers und seiner Geister aus Petrarcas Canzoniere über Leonhard
Lechners „Vertonung“ des Neptun-Brunnen im Schloss Kronborg bis hin zu
den Gesängen der Nymphen in Vertonungen des Madrigal-Meisters Luca
Marenzio. In Petrarcas Gedichtzyklus an Donna Laura spielt das Wasser eine wichtige Rolle: Petrarca wohnte viele Jahre in unmittelbarer Nähe der sagenhaften Sorgue-Quelle in Fontaine-de-Vaucluse bei Avignon. Alle namhaften Komponisten haben sich mit diesen Texten auseinander gesetzt und Großartiges geschaffen, so auch Jakob Arcadelt in seinem Madrigalzyklus „Chiare fresch‘ e dolci acque“. Leonhard Lechner, der von 1585 bis zu seinem Tod 1606 im Dienste der Württembergischen Hofkapelle in Stuttgart stand, komponierte seinen Madrigalzyklus „Fontem perpetuis“ im August 1583 zur Einweihung eines Brunnens im dänischen Schloss Kronborg. Die sechsstimmige Komposition des Brunnen¬gedichts lässt die Fontäne hörbar plätschern, Aufstieg und Fall des Wassers werden musikalisch gestaltet und in abwechslungsreicher Chorteilung wird das Gefolge des Neptun, das auf diesem Brunnen versammelt ist, besungen. Der kunstsinnige Kardinal Ippolito d’Este (1509–72) war nicht nur der Erbauer der Villa d’Este in Tivoli, er war auch bekannt als Musikmäzen. So stand der berühmte Giovanni Pierluigi da Palestrina viele Jahre in dessen Diensten als Kapellmeister und widmete ihm sein erstes Motettenbuch aus dem Jahr 1569, aus dem zwei Motetten zum Thema Wasser erklingen. Orlando di Lasso zählt zu den berühmtesten Komponisten des 16. Jahrhunderts: Seine Missa Bell’ Amfitrit’ altera stammt aus einem Manuskript der Münchener Hofkapelle aus dem Jahr 1583. Sie basiert auf einem Madrigal, das bisher nicht identifiziert ist, jedoch venezianisch sein könnte, da die Nymphe Amphitrite, die Gattin des Meeresgottes, gerne mit Venedig gleichgesetzt wurde. Programmfolge: Petrarcas Quelle Jakob Arcadelt: Chiare fresch‘ e dolci acque Canzone Nr. 14 (1555) Der Brunnen des Neptun Leonhard Lechner: Kronborg-Motetten (1582) Von Nymphen und anderen Quellbewohnern G. Pierluigi da Palestrina: O bella Ninfa mia Luca Marenzio: Cantate Ninfe aus: Gemma musicalis (Nürnberg 1588) Luca Marenzio: Leggiadrissima eterna - Giá le Muse * * * * Die Wasser des Lebens Leonhard Lechner: O fons vitae – Sitio Domine aus: Motectae sacrae (Nürnberg, 1575) G. Pierluigi da Palestrina: Super flumina Babylonis Sicut cervus – Sitivit anima mea Die Braut des Meeres Orlando di Lasso aus: Missa Bell’ Amfitrit’ altera München 1583 |
Letzte Änderung: 17.02.2013 © ensemble officium 2013 |